Damals in Thailand

Mittwoch, 17. Januar 2018


Ich danke allen geneigten Lesern fürs Mitverfolgen und das Interesse an meiner Oman-Radel-Reise!
Salamu aleykum- bis zur nächsten Reise - Inshallah!
Und auf ein freudiges, baldiges Wiedersehen im 'echten Leben'....

Dienstag, 16. Januar 2018


Das hätte nicht mehr sehr lange gehalten....


Packed!
Als Epilog der Reise soll dies Rilke Zitat - welches mein famoses Töchterlein entdeckte und mir schickte... - so einiges  zusammenfassen:

"....wie still Sie sein müssen in Ihrem Fort zwischen den leeren Bergen, über die sich jene großen südlichen Winde stürzen, als wollten sie sie in großen Stücken verschlingen.
Die Stille muss immens sein, in der solche Geräusche und Bewegungen Raum haben, und wenn man denkt, dass zu allem noch des entfernten Meeres Gegenwart hinzukommt und mittönt, vielleicht als der innerste Ton in dieser vorhistorischen Harmonie, so kann man Ihnen nur wünschen, dass Sie vertrauensvoll und geduldig die großartige Einsamkeit an sich arbeiten lassen, die nicht mehr aus Ihrem Leben wird zu streichen sein; die in allem, was Ihnen zu erleben und zu tun bevorsteht, als ein anonymer Einfluss fortgesetzt und leise entscheidend wirken wird, etwa wie in uns Blut von Vorfahren sich unablässig bewegt und sich mit unserm eigenen zu dem Einzigen, nicht Wiederholbaren zusammensetzt, das wir an jeder Wendung unseres Lebens sind." (Rainer Maria Rilke, Briefe an einen jungen Dichter)

Sonntag, 14. Januar 2018

Ich bin geflohen aus dem Airbnb Zimmer... Es war grausig, sehr unfreundliche englische Besitzerin, Haus voller Katzen und Hunde, Mückenverseucht und alles stank und war schmutzig....
So sollte meine Reise nicht zu Ende gehen!
So hab ich denn glücklicherweise noch ein sehr schönes Guesthouse gefunden, inmitten einem sehr ruhigen Garten und geführt von einer ganz reizenden sansibarischen Familie. Mit der Mutter hab ich lange im Garten gesessen und über omanische Familientraditionen geredet. Die Tochter hat mich abends gemeinsam mit ihren vier Nichten und kleinen Neffen zum Souq nach Mutrah gefahren. Wir haben gemeinsam Shawarma gegessen und sind durch den Souq geschlendert. Welch Geschenk, dass es so freundliche Menschen gibt! Und ziemlich lustig wars,  mit den 3- und 4-jährigen omanischen Jungs an jeder Hand durch den Souq zu laufen....

Neues Guesthouse ...


Die Corniche in Mutrah



Souq


             

'Reise-Rückblick':

Ich habe so viel Gastfreundschaft erlebt! Menschen die einfach fragen, ob ich etwas brauche, die mir Wasserflaschen aus dem fahrenden Auto reichen, die zu Café und Datteln einladen, die ein kurzes Schwätzchen halten wollen, die mein Frühstück bezahlen, die freundlich grüßen, die mich ganz selbstverständlich zu ihrem Picknick dazuladen.
Die oft gehörte Anrede 'hey brother' drückt aus, wie sehr der Gedanke der Brüderlichkeit in dieser Kultur verankert zu sein scheint.

Es ist kein Tag vergangen ohne Sonne! Und ich habe so viele grandiose Landschaften und besondere Orte gesehen! Ich bin voll der wunderbaren Eindrücke!

Das Erlebniss, nach dutzenden Kilometern Stein- und Sandwüste in eine Oase zu kommen und das Grün der Palmengärten zu sehen, wirkt als Balsam für Augen und Seele!  So habe ich die Bedeutung der Oase endlich ganz körperlich begriffen.

Leere aushalten! Und dem gelegentlichen Bedürfnisse, die ganze Sache abzubrechen, zu wiederstehen und weiterzureisen. Vielleicht macht das ja stärker ...

Und welch wohltuende Erfahrung, sich auf die existentiellen Dinge des Lebens zu reduzieren: wovon werde ich heute satt? Habe ich genug Wasser bis zum nächsten Ort? Wo werde ich die Nacht verbringen? Wie bleibe ich fit und gesund für die noch vor mir liegenden Kilometer? Wie muss ich mein Fortbewegungsmittel und das übrige Material pflegen und hüten, um immer weiterzukommen? In die Pedale treten, Kilometer um Kilometer, Höhenmeter um Höhenmeter.

Die Perspektive erweitert:  nicht alles was ich hier erlebe gefällt mir; (☆) aber es ohne Bewertung anzuschauen, als komplett andere Lebensentwürfe, relativiert die eigene Sicht und das eigene Leben.

Ich bin zum absoluten Dattel-Fan geworden, besonders getunkt in die hier so leckere Sesam Paste!

☆ Was mir nicht gefallen hat:
- Die strikte Trennung der Geschlechter und die damit mitunter einhergehende Abwesenheit von Frauen mit gleichzeitiger Dominanz von männlichem Imponiergehabe schon bei kleinen Jungs
- Das nett gemeinte, aber irgendwann kolossal nervende (Gruß-) Gehupe
- Die Zweiklassengesellschaft:  auf der einen Seite die in allem privilegierten Omanis und auf der anderen Seite die vielen asiatischen Arbeiter die teils wie minderwertige Diener behandelt werden (Stichwort Hupkonzert vorm Imbiss)
- Der allgegenwärtige Müll! Plastiktüten und Flaschen, Autoteile, alles was man nicht mehr braucht wird irgendwo hingeworfen.
- Die strikte Ausrichtung aufs Auto (keine Eisenbahn, kaum Busse, 8-spurige Highways in Mascat welche man kilometerlang als Fußgänger nicht überqueren kann, usw...)
- Kein Land der Nachhaltigkeit: ich habe keinen einzigen Sonnenkollektor und keine einzige Windmühle gesehen. Dabei gibt es Sonne und Wind hier wahrlich zur Genüge...

Was ich vermissen werde:
- Dass einem aus fast jedem Auto und von fast jedem Fußgänger ein Gruß zugewunken wird
- Das vollkommen sinnlos aus dem schnell vorbei fahrenden Auto herausgeschriene 'How are you'.
-  Frisches Roti und Dal am Morgen
- Bewegung
- Die Muezzins
- Das Tiefblau des Himmels gegen das Graubraun der Berge mit sattgrünen Dattelhainen als Grund / ergo die Farben

3.474 km /  26.353 Höhenmeter / 180 Stunden im Sattel

Samstag, 13. Januar 2018

Nun bin ich also wieder in Mascat. In einem etwas schmuddeligen Airbnb Zimmer, welches auf den Fotos natürlich wesentlich schöner aussah. Aber in einem der wohlhabensten Viertel, (Madinat al Sultan Quabos - vornehmlich Europäer wohnen hier) vor jeder Villa stehen 2-4 teure Autos rum... Hätte glaubs besser erst später in die Stadt fahren sollen. Auf den ersten Blick wirkt sie so gar nicht attraktiv. Eine reine Autostadt...
Und ziemlich viel teurer hier alles als überall sonst im Oman. Naja... we'll see ....



Das werde ich vermissen: frische, noch warme Roti und Dal zum Frühstück



Wadi Mayh













Das Hotel mit den Wasserhähnen aus purem Gold... Bustan Palace





Royal Opera House




Mascat Old Town


13.1. - 14 Uhr
Bin in Mascat Old Town angekommen.
Fast sieben Wochen radeln kreuz und quer durch den Oman - ein Kreis schließt sich.
Ein merkwürdiges Gefühl - Ankommen, zurück am Ausgangsort der Reise.
Die Pracht, der Reichtum, die akkurat getrimmten sattgrünen Zierrasen, der viele weiße Marmor - nach all den grandiosen Naturerlebnissen der letzten Tage und Wochen ist das fast etwas schwer zu ertragen. Hab mich auch heut morgen schon schwer getan, in Richtung einer großen Stadt aufzubrechen.
Nun ists also vorbei mit der Einsamkeit - die ich nicht immer leicht ertragen habe, aber zuletzt doch sehr genoss.

Freitag, 12. Januar 2018


Wadi Arbiyyin






As Suwayh









Am Zeltplatz nahe Hayfadh, zwischen Quriat und Mascat