Damals in Thailand

Dienstag, 9. Januar 2018

9.1.18 - 6.40 Uhr
Nach einem Tag ohne Radeln wars gestern richtig schön,  wieder Fahrtwind um die Nase zu spüren. Aus Sur heraus viel Industrie; Kraftwerke, riesige Gasverflüssigungsanlage,  Düngemittelfabriken Danach aber sehr schön zwischen hohen Bergen und dem tiefblauen Meer hindurch.
In Tiwi beim Lunch gesellt sich ein belgischen Radler Paar zu mir und kurz darauf kommt noch eine alleinradelnde Engländerin vorbei.
Ich bin dann die 10 km Piste ins Wadi bis zum letzten Dorf gefahren. Bzw eher geschoben. Einige Male schaffe ich es fast nicht, das beladene Rad die unglaublich steile Betonpiste hochzuschieben. Meine Schuhe rutschen einfach weg. Nur mit größtem Kraftaufwand gelingt es. In diesem letzten Dorf am Ende der Welt scheint die Zeit stehen geblieben. Sehr ärmlich wirkt es und es sind sehr viele Kinder draußen. Die Jungs kommen natürlich sofort angerannt und inspizieren genauestens mein Rad. Sie sind ziemlich respektlos und frech und wollen alles anfassen und ausprobieren.  Am meisten fasziniert sie das dynamobetriebene Licht und am liebsten würden sie alle eine Runde probefahren.
Zwei Bengalis bieten mir an auf ihrem Hausdach zu zelten, einer führt mich durch die steilen Palmengärten hinunter ins Wadi. Dort locken herrliche, glasklare Pools zum Baden. Als der Mann mir aber bedeutet, er wolle 10 Rial (~22 €) für seine Dienste haben, beschließe ich, woanders nach einem Platz für die Nacht zu suchen.
Es ist gar nicht leicht, etwas zu finden. Ich radel fast das ganze Tal zurück und werde schließlich oberhalb der ersten Dörfer fündig. Als ich mein Zelt aufbaue kommen Leila und Matthias (die schweizer Studenten) auch grad an und wir teilen den schönen Ort und haben einen sehr netten Abend am Lagerfeuer.
Am Nachmittag hingen schwere Wolken über dem Wadi und den Bergen, daher schien es nicht ratsam im Talgrund zu zelten.
Nun sitze ich auf meinem Stühlchen vorm Zelt, lausche den Vögeln, deren Gesang aus dem Wadi heraufschallt und beobachte wie sich die Farben der Berge ringsum mit der Morgendämmerung von Minute zu Minute verändern.