Damals in Thailand

Freitag, 5. Januar 2018

Der Zeltplatz letzte Nacht war dann leider doch nicht so ideal, da zu nah an der großen Straße und damit recht laut. Autobahngefühl...
Heut morgen dann ne ganze Weile durch Ja'alan Hassan geradelt, am freitags geschlossenen Fort vorbei und ohne den im Reiseknowhow gepriesenen Markt zu finden.
Frühstück bei Bangladeshis - wie so oft scharen sie sich um meinen Tisch - eine sehr lustige Runde - und ich hab Unmengen von Roti mit scharfem Gemüse gegessen...
Die 115 km nach Ras al Jinz sind dann etwas eintönig. Anfangs suche ich für über 15 km eine Möglichkeit 'zu verschwinden'. Rechts und links der Straße flach und unbewachsen, kein Ort zum Verbergen zu finden...
Der laut Reiseführer schönsten Küstenstraße Omans kann ich leider auch nichts abgewinnen. Da gab's ganz andere Abschnitte im Süden.
Nun warte ich vor dem Sea Turtle Reserve Center auf die Nachricht, ob es heute eine geführte Tour zu den eiablegenden Schildkröten am Strand gibt. Sie findet nur statt wenn die Ranger vorher auch Schildkröten gesichtet haben.
Irgendwie macht sich schon so ein merkwürdiges Reise-End-Gefühl breit. Es sind noch 12 Tage, aber nur noch 250 km nach Mascat, das letzte Fertig-Gerichte habe ich vorhin verputzt, bin eigentlich in mancherlei Hinsicht satt.
Viel gesehen, viel erlebt, viel erfahren, viel kennengelernt, manches gelernt, manches verstanden, manches auch nicht verstanden.
Wovon ich auch im gewisser Weise satt bin, ist mein Exotendasein hier. Kein Omani würde je alleine reisen, alles wird in großer Gemeinschaft oder in zahlreicher Familie zelebriert und gelebt. Allein durch die Welt zu wandeln - das haben mir viele Omanis (und Inder und Bengalis) im Gespräch signalisiert- stößt hier auf großes Unverständnis.
Dass ich dies aber mit dem Fahrrad tue ruft hingegen große Bewunderung hervor. Dass aber alle hier im Land wirklich alles mit dem Auto machen (nicht zuletzt all die Touristen in  den großen fetten Jeeps) fordert immer wieder mein Selbstverständnis und meine eigentlich geundpositive Einstellung zum Radreisen heraus.
Egal! Ich werde die Tage hier noch auskosten, die Sonne, das Meer, die Berge.
Und es geht mir gut! Bin fit, genieße den Wind um die Nase  und bin nach wie vor, was das Essen angeht nicht satt zu kriegen.