Damals in Thailand

Donnerstag, 4. Januar 2018

Der Markt in Sinaw - ein großes Durcheinander, hunderte blökende Schafe, meckernde Ziegen, knurrende Kamele. Die Pickups mit ihrer tierischen Fracht drängeln sich durch das Chaos und suchen nach Käufern. Überall stehen Gruppen von Männern und halten Schwätzchen. Die Frauen mit ihren Gesichtsmasken sind mit Handeln und Feilschen beschäftigt und suchen die zu kaufenden Tiere aus. Im Fischmarkt ebensolches Gedränge und Berge von Thunfisch und viele andere Arten.
Zwei junge Omanis erzählen mir, dass dies der einzige Markt im Oman sei, auf dem man Kamele kaufen könne und dass die Preise für Fisch hier 2/3 günstiger als zb in Maskat seien. Lebhaft aber mit Würde wird hier gehandelt und kommuniziert ist mein Eindruck.
Mein Frühstück im Coffee Shop im Souq wird überraschenderweise von einem netten Omani bezahlt, der schweigend mit mir an einem Tisch saß.
Die meisten der folgenden 110 km bis zum Highway Ibra-Al Kamil gibt's mal wieder ziemlichen Gegenwind. Und da ich diesen recht langweiligen und stellenweise noch im Bau befindlichen Highway ja schon vor 5 Wochen geradelt bin und ich ziemlich fertig vom Gegenwindradeln bin, versuche ich mein Glück mit Autostopp. Der erste - ein netter Kamel Bauer aus der Gegend - fährt mich ca 10 km weit, mittendrin muss er jedoch für 10 Minuten in die Moschee... Danach also wieder radeln. Dann aber hab ich Glück und ein junger Mann, der als Polizist in Rustaq arbeitet fährt ins Wochenende zu seiner Familie nach Ja'alan Bani Bu Ali. Genau meine Richtung... Er fährt zunächst sehr draufgängerisch und dreht die arabische Musik voll auf, aber nach einer Weile tauschen wir uns mit Händen und Füßen etwas aus. Er spricht leider kein Englisch. Aber ich erfahre, dass er Rustaq nicht mag und mit seinen 22 Jahren viel lieber in seinem Heimatort leben würde. Er verdient 600 Rial im Monat und eine Geschwindigkeitsüberschreitung um 60 km/h kostet 50 Rial und man wandert für 2 Monate in Haft...
Nun sitze ich etwas erledigt vorm Zelt in der Nähe von Ja'alan Bani Bu Hassan. Dort gibt's morgen früh einen Markt den ich anschaue und dann geht's Richtung Küste. Aber erst ein großes Frühstück... Essen ist heut zu kurz gekommen. Es gab fast nichts unterwegs, keine Läden keine Coffee Shops. Immerhin mittags ein Chicken Shawarma im türkischen Imbiss. Ansonsten die restlichen Erdnüsse verschlungen und nun nur noch Datteln. Aber angeblich soll es ja möglich sein, sich ausschließlich von Datteln zu ernähren....