Damals in Thailand

Samstag, 6. Januar 2018

Hab ich irgendwas übers Sattsein geschrieben gestern?
Ne halbe Stunde nach dem Geschreibsel hab ich's mithilfe eines Dattelkerns geschafft, mir die Krone eines Backenzahns zu zerbröseln. Vielleicht sollte ich vorsichtiger  mit meinen Worten sein... ;-)
Dafür gab es dann nach großem Organisationschaos gegen 22 Uhr tatsächlich noch eine Führung zum Strand. In sechs Gruppen à ca 20 Touristen wurde man an der einen dort in dieser Nacht nistenden Schildkröte vorbei geführt. Von dem Massenspektakel abgesehen war es aber durchaus beeindruckend. Das Mondlicht glitzerte auf dem Meer, von wo ein angenehm lauer Wind wehte. Die große 'grüne Suppenschildkröte' hatte bereits gelegt (dabei darf sie auf keinen Fall gestört werden) und war damit beschäftigt, ihr in einer ca ein Meter tiefen Sandgrube deponiertes Gelege wieder mit Sand zuzuschaufeln. Mühsam sah das aus. Mit vielen Ruhepausen. Der Ranger hat dann noch sehr interessant informiert. Von 1000 geschlüpften Schildkrötenbabys schaffen es ganze 2 bis zur Geschlechtsreife (mit ugf 20 Jahren) zu überleben. Dann kommen sie alle 3 Jahre an den exakten Strand ihres Schlüpfens zurück, um selber zu legen. Zwischendurch legen sie Strecken von mehreren tausend Kilometern bis nach Indien oder Afrika zurück.
Ein faszinierendes urzeitliches Wesen!
Ich glaub, ich hab ganz gute Fotos von ihr machen können, aber als ich diese nachts im Zelt aufs Handy laden wollte, gab die Speicherkarte der Kamera Fehlermeldungen. Rien ne va plus! Ich habe sie auch heute trotz Reinigung und gutem Zureden nicht wieder in Gang bekommen und hoffe inständigst, dass die vielen - mir sehr wichtigen - Fotos darauf daheim noch zu retten sind!!! Irgendwie ein Pechtag gestern. Aber trotzdem auch ein guter Tag!
Heute morgen dann, etwas unausgeschlafen und nach einem Plausch und einer Café-Einladung des netten Paares aus Darmstadt, die am gleichen Platz gezeltet hatten, ging es dann durch zunehmend schwülwarme Luft über Ras al Hadd nach Sur. Das Klima hier am Meer ist ganz anders als in dem Bergen. Dunstig, feucht und warm.
In Sur hab ich ein Hotel genommen (Dusche und Wäsche waren schon wieder dringend nötig...) und bin durch die Stadt und über die Dau-Werften geschlendert.
Mir gefällt es hier ausnehmend gut! Die vielen kleinen Gäßchen, die reich beschnitzten Holztüren überall, lächelnde Menschen  (hab sogar das erste flüchtige Lächeln einer Frau im Oman geschenkt bekommen!...), und ganz besonders die Werften. Ein unsagbares Durcheinander, aber es riecht herrlich nach (Teak-) Holz und ich schaue lange den recht archaischen Arbeitsweisen zu. Allein wie ein ca 3 Meter langes Bandsägeblatt in einer Art kleiner Esse neu zusammen geschweißt wird, ist sehr spannend.
Es gefällt mir hier so gut, dass ich mit dem Gedanken spiele,  noch einen Tag zu bleiben; auf die Gefahr hin, mich dann irgendwann zu langweilen... Aber ich hab ja Zeit...
Und morgen werden die hupenden Autokorsos zu Ehren des Gewinns des Fußball-Golfstaaten-Turniers vielleicht auch abgeklungen sein. (Italienische Verhältnisse...;-) )
Ein schöner Tag war das!