Damals in Thailand

Freitag, 8. Dezember 2017

7.12. - 20.30
Ich liege im Zelt - es war schwer, mich loszureissen vom Anblick des grandiosen Sternenhimmels. Aufgeschlagen hab ich's zwischen niedrigen Hügeln aus Sand und Steinen im -....
8.12. - 5.30
Und nach diesen zwei Sätzen war ich schon eingeschlafen...
Gar nicht so einfach war's in diesen endlosen Ebenen einen Platz fürs Zelt zu finden, der sowohl Sichtschutz von der Straße als auch etwas Windschutz bietet. Aber ich
hab etwas gefunden. Als ich das Zelt aufgebaut hatte und im Begriff war, den Hoboofen mit trockenen Buschwerk zu füttern, kam ein Beduine in seinem Jeep vorgefahren um nach dem Rechten zu sehen.  Freundlich lächelnd ist er weitergefahren,  nachdem ich ihm mit Händen und Füßen bedeutet hatte,  nur eine Nacht hier schlafen zu wollen.
Die Fahrt gestern war beeindruckend durch seine landschaftliche Eintönigkeit und Gleichförmigkeut. Mitunter
ist schon ein größerer Stein eine Ereignis, eine kleine Sensation.
8.30 Frühstück in Al Jazeer
Die winzigen Coffee Shops hier werden meist von Bangladeshis geführt und sobald ich mich niedergelassen habe, versammeln sich mindestens 6 von ihnen und schauen ganz genau, was ich tue.
Gestern gab es viele Luftspiegelungen - vermeintliche Seen auf Straßen und im fernen Sand.
Genauso Fatamorganisch tauchte plötzlich in der Ferne
ein entgegenkommender Radler auf. William aus England,  der von Salalah nach Mascat fährt und den Wind gegen sich hat. Ein emotional durchaus bewegender Moment der Begegnung in dieser Einsamkeit.
Die Leere - es ist ein bißchen wie's meditieren; es braucht einige Zeit, bis man die Leere überhaupt akzeptiert. Und noch einmal lange, um die der Leere innewohnende Schönheit zu sehen.
Verglichen mit Touren zb im mediterranen gibt es hier sehr wenig Abwechslung,  kaum
'Schönes' für Auge oder Geist. Keine alten Städtchen,  keine Altertümer, keine Pflanzenorgien. Die Schönheit der Leere ist sehr viel verborgener und subtiler. Es gilt sie zu entdecken und ich gestehe,  dies fällt mir nicht leicht.  Gestern abend war aber so ein Moment.  Nur die Weite der wüsten Ebene und das Licht der Dämmerung und der aufziehenden Sternenhimmel.