Damals in Thailand

Dienstag, 5. Dezember 2017

Ich sitze in Hiji (Hayi?) beim Café nach 56 km durch absolute Leere. 56 km nur Sand,  Steine und einige niedrigste Büsche. Und durchweg topfeben. Der überholende Laster ist noch nach einer viertel Stunde am Horizont zu sehen....
Der Sturm ist abgeflaut, HALLELUJA! Jetzt nur noch Starkwind. Immerhin kann ich nun in der Eintönigkeit der Landschaft meinen Gedanken nachhängen.
Ich nehme hier eine extreme Zweiklassengesellschaft wahr.
Auf der einen Seite die Omanis.  (3 Millionen verteilt auf ein Land der Größe Deutschlands).
Und auf der anderen Seite die über eine Millionen Gastarbeiter aus Indien,  Pakistan und Bangladesh. Sie scheinen in ärmlichsten Verhältnissen zu leben,  sind neugierig bis abweisend und fragen, was mein Rad gekostet hat.
Und die Omanis fahren mit ihren großen Autos bei ihren Restaurants vor, hupen wild bis jemand angesprungen kommt um die Bestellung aufzunehmen,  welche dann im Laufschrift ans Auto geliefert wird.  Das ist natürlich nur ein kleiner Ausschnitt,  aber ich muß an neue Formen des Kolonialismus denken.  Mit dem bequemen Unterschied, dass man keine fremden Länder mehr besetzen muss,  sondern die günstigen Arbeitskräfte zu sich kommen lässt...
Ich erlebe die Omanis aber als ausgesprochen freundlich! Die 3 Jungs, die mich gestern ein Stück mitnahmen und mir zum Abschied noch ne Möhre und ne Gurke zusteckten. Oder der Mann, welcher gestern Abend auf meiner Karte jeden Ort zeigen mußte,  welchen er kannte und am ende dann meine 2 Flaschen Wasser bezahlte, welche ich eigentlich in Begriff war zu kaufen.