Damals in Thailand

Samstag, 16. Dezember 2017

Ich bin in Dalkut, am südlichsten Zipfel des Oman, keine 15 km entfernt liegt die jemenitische Grenze. Dort neben den jeminitischen Bergen ist grad fulminant die Sonne im Meer versunken. Hab einen schönen Platz am Strand am Rande des Dorfes für mein Zelt gefunden. Die Menschen hier wirken teils skeptisch, teils etwas abweisend, aber zumeist sehr freundlich. Eine Verständigung auf Englisch ist aber kaum noch möglich.
Einige Kinder im Dorf waren recht frech und übermütig.
Haben mich gestoppt und mit ihren 3 Worten Englisch auf mich eingeredet und an meinen Taschen gezupft. Harmlos aber haltlos.
Die 100 km heute hierher waren mal ganz anders.
Zunächst die Schotterstrasse vom Meer hinauf zur Hauptstraße, viel geschoben, sacksteil.
Dann wurde es immer dunkler und beim Militärposten kurz vor Erreichen der Hochebene fing es tatsächlich richtig kalt an zu regnen. Ich war von der Auffahrt klatschnass geschwitzt und hab ganz schön geschlottert während der Soldat minutiös meine Passdaten in sein Buch eintrug. Zum Glück hat es dann bald wieder aufgehört zu regnen, nur sehr dunkle Wolken haben mich noch ne Weile verfolgt.
Schließlich stürzte sich die Straße in einen tiefen Canyon, nicht ohne sich auf der anderen Seite nochmals in die Höhe zu schrauben. Insgesamt gab's heut dann 2.200 Höhenmeter. Uff...
Die Vegetation aber nach dem Canyon dann ganz anders. Viele Bäume, auch richtig große, viele sogar grün belaubt. Und auf dem ganzen Weg heut gab es viele Kühe, Ziegen und ungezählte Kamele.
So nah am Jemen, an Menschen in größter Not. Und ich sitze hier und bewundere den Sonnenuntergang... Hilft es, dass auch die Menschen hier im Ort in großer Normalität zu leben scheinen?
Die ewigen Fragen: darf man, soll man reisen? Und wohin darf man / soll man noch? Immerhin scheint der Sultan hier im Oman sowohl innen-, bzw sozialpolitisch als auch in seiner möglichst neutralen Außenpolitik sehr klug und menschenfreundlich zu agieren.